Auf eigenem Eis konnte der EHC Klostersee nach der coronabedingt kurzfristigen Absage des Heimspiels gegen den TEV Miesbach, die nach nur einem bestätigten Positiv-Fall teils als „übertrieben“ angesehen wurde, sich nach dem in den Tagen danach weiter ausbreitenden Infektionsgeschehen beim Gegner aber als voll gerechtfertigt herausstellte, in der Bayernliga-Aufstiegsrunde noch nicht ins Geschehen eingreifen. In der Fremde holten sich die Grafinger an diesem Freitagabend den zweiten Dreier. Im Auswärts-Derby bei den Waldkraiburger Löwen setzten sich die Rot-Weißen mit 2:1 durch, mit Blick auf den späten Siegtreffer in der Schlussminute vielleicht ein wenig glücklich, dem Spielverlauf und auch dem Torschuss-Verhältnis (50:26) nach freilich absolut verdient.
Schon im ersten Abschnitt zwang die Truppe um Kapitän Bernd Rische, der in der Raiffeisen-Arena sein 700. (!) Pflichtspiel für seinen Heimatverein absolvierte, den Gastgebern ihren Spielplan auf. Die Löwen kamen, schon früh und zumeist erfolgreich gestört, im Angriff kaum zur Geltung. Der einzige Makel angesichts der Dominanz und einiger erstklassiger Torchancen war die Ausbeute. Mit der knappen 1:0-Führung für die Mannschaft von Dominik Quinlan kamen die Gastgeber gut weg.
An der Spielrichtung änderte sich auch im zweiten Durchgang kaum etwas. Doch die Grafinger bissen sich immer wieder am bestens aufgelegten gegnerischen Schlussmann fest. Knapp zwei Minuten vor Drittelende kam Waldkraiburg aus dem Powerplay heraus zum äußerst schmeichelhaften Ausgleich. Das 1:1 veränderte die Statik in der Partie für die verbleibenden 20 Spielminuten. Nun mischten auch die Hausherren stärker mit. Nur eine Glanztat von Philipp Hähl, der einen Direktschuss nach einem Löwen-Konter Zwei auf Eins entschärfte, verhinderte den auch möglichen Rückstand (45.). Mehr und auch klare Abschlussmöglichkeiten erspielten sich aber auch weiterhin die Klosterseer. 54 Sekunden vor der Sirene, die wie schon in den beiden Hauptrunden-Duellen erneut eine Zusatzschicht bedeutete hätte (die beide male an Waldkraiburg gegangen war), belohnte man sich nach erfolgreichem Offensiv-Pressing und Direktabnahme aus kurzer Distanz.
EHC „Die Löwen“ Waldkraiburg: Christoph Lode (Kevin Yeingst); Thomas Rott, Philipp Seifert, Jan Loboba, Tobias Beck, Fabian Kanzelsberger, Alexander Kanzelsberger, Felix Lode; Christian Neuert, Michal Popelka, Christof Hradek, Leon Decker, Nico Vogl, Florian Brenninger, Tim Ludwig, Patrick Zimmermann, Philipp Lode.
EHC Klostersee: Philipp Hähl (Rudi Schmidt); Nicolai Quinlan, Bernd Rische, Yannick Kischer, Johannes Kroner, Christian Hummer, Marinus Kritzenberger, Sebastian Sterr; Gennaro Hördt, Raphael Kaefer, Florian Gaschke, Philipp Quinlan, Bob Wren, Florian Engel, Matthias Baumhackl, Vitus Gleixner, Simon Roeder, Felix Kaller.
Torfolge: 0:1 (17:11) Vitus Gleixner (Simon Roeder, Matthias Baumhackl); 1:1 (38:11) Nico Vogl (Leon Decker, Jan Loboda – 5:4); 1:2 (59:06) Raphael Kaefer (Florian Gaschke).
Strafminuten: EHC „Die Löwen“ Waldkraiburg 10; EHC Klostersee 12.
Hauptschiedsrichter: Robert Paule und Florian Meineke.
Zuschauer: 436.